Im Vergleich zu anderen ist das Markt Schwabener Moos eher recht klein und selbst der größtmögliche Rundweg ist in einer guten Stunde zu schaffen. Nicht weit von München entfernt ist es nicht nur für die fast 15.000 Einwohner des Markts sondern auch für den Münchner Osten ein wunderbares Erholungsgebiet. Es ist weder Landschaftsschutzgebiet noch besitzt es einen anderen besonderen Schutzstatus. Zwar fand ein Antrag von Richard Straub bei den Besuchern der Bürgerversammlung 1992 eine eindeutige Mehrheit, wurde aber politisch leider nicht umgesetzt.
Neben konventionellem Ackerbau gibt es typische Mooswiesen. Durchzogen von gradlinigen Entwässerungsgräben und dem Flüsschen Sempt, fließt das Wasser nach Norden aus dem Moos. Durch einen Sportpark im südwestlichen Teil ist es vor Jahren noch ein Stück kleiner geworden. Neben der Funktion als Erholungsgebiet für immer mehr Menschen ist es auch Rückzugsgebiet für Wildtiere. Hier setzen die Rehgeißen im hohen Gras ihre Kitze und mitunter zeigt sich ein Feldhase. Zwischen März und September kann das Schwabener, Siggenhofener oder Forstinninger Storchenpaar beobachtet werden. Bis vor wenigen Jahren brüteten im Schwabener Moos noch Kiebitze, die aber vorhersehbar verschwanden, da Hinweise und aufklärende Informationen zu ihrem Schutz nicht von allen Besuchern berücksichtigt werden. Eine zum Schutz der bodenbrütenden Vögel und Störche vorhandene Leinenpflicht wurde außer Kraft gesetzt und von politischer Seite nur auf Freiwilligkeit und Vernunft gesetzt - was wohl nicht ganz funktioniert?
Während der Zugzeit rasten im Moos oft riesige Storchentrupps von über 100 Tieren, die Nahrung aufnehmen, Dächer im Ort zum Übernachten nutzen und dann weiterziehen. Nach dem 2. Weltkrieg wurden in Deutschland 90% der Kleingewässer oder Senken mit Schutt oder noch schlimmer mit Müll verfüllt, so auch im Moos. Der LBV pachtete ab September 1996 eine 4.33 ha große Mooswiese, die zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde renaturiert wurde. Es entstanden gewundene Gräben, einige Laichgewässer wurden angelegt und eine dornige Vogelschutzhecke zur Beruhigung der Fläche entlang des MVV-Wanderweges gepflanzt. Bis heute wird zusammen mit dem Landschafts-pflegeverband immer wieder nachgebessert.
Schon ein paar Jahre zuvor stellte Georg Adlberger (gest. 2015) kostenlos und per Handschlag mit Richard Straub als Vertrag, eine Moosfläche für Biotope zur Verfügung, was sein Sohn Mathias fortführt! Auf allen diesen Flächen hat sich die Artenvielfalt verbessert und ganz besonders stolz sind die Aktiven auf den guten Ringelnatter-Bestand. Durch diese Maßnahmen wurden die Voraussetzungen zur Wiederansiedelung von Störchen geschaffen, was 1994 auf dem Kindergarten Markt Schwaben gelang und sich in Forstinning und Siggenhofen fortsetzte.