Fledermäuse

Was tun wir für Fledermäuse?

Viele der etwa 20 in Bayern heimischen Fledermausarten sind gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Wir engagieren uns für alle Fledermausarten im Landkreis, sowohl für die Waldbewohner als auch für die Kulturfolger, die an und in Gebäuden leben.

 

Für die Waldfledermäuse hängen wir Quartierkästen im Freien auf. Diese Kästen bieten den Fledermäusen sichere Unterschlüpfe und geben uns die Möglichkeit Bestandsentwicklungen zu erfassen.

 

Besonders wichtig ist uns auch der Schutz von Fledermäusen in und an Gebäuden, insbesondere bei Neubauten und energetischen Sanierungen. Hierfür empfiehlt es sich, Quartiersteine in die Bauwerke zu integrieren. Wir beraten Sie gerne - am besten schon in der Planungsphase auch wegen der Lieferzeiten der Quartiersteine.

 

Fledermäuse sind auf ein ausreichendes Nahrungsangebot angewiesen. Dazu können Hausbesitzer durch die Gestaltung ihres Gartens mit heimischen Blühpflanzen beitragen. Diese Pflanzen locken Insekten an, die ausschließliche Nahrungsquelle der Fledermäuse.

Wie leben Fledermäuse?

Im Sommer leben viele Fledermäuse mit uns Menschen unter einem Dach: in Speichern, hinter Holzverkleidungen und Fensterläden, in Rollladenkästen, in Spalten und unter Flachdächern (Attika). Andere verbringen den Tag in hohlen Bäumen, in Spechthöhlen, in Spalten zwischen Rinde und Stamm oder in Vogel- oder Fledermauskästen.

 

Den Winter verbringen Fledermäuse in kühlen, feuchten, frost- und zugfreien, konstant temperierten und störungsfreien Bauwerken (Keller, Stollen etc.). In der Natur suchen Fledermäuse nach geeigneten Baumhöhlen, Felshöhlen und -spalten oder Brennholzstapeln.

© Richard Straub
© Richard Straub

© Richard Straub


Fledermaus-Ansprechpartner

Richard Straub

richard.straub@lbv.de

08121 3487 oder 0162 2145791

Kreisgruppe Ebersberg

Ursula Kunz

ursl.kunz@t-online.de

0171 3068686

Kreisgruppe Ebersberg

Oriana Köhler

oriana.koehler@ifuplan.de

0174 5145033

Kreisgruppe Ebersberg

Anika Lustig

anika.lustig@bio.lmu.de

08196 268042

Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern


Fledermausarten im Landkreis Ebersberg

Fransenfledermaus

Vorwiegend in Wäldern und Parks mit Gewässern und Feuchtgebieten, seltener in Ortschaften. Ihren Namen hat sie von steifen Haaren am Rand der Schwanzflughaut.

 

© Andreas Zahn
© Andreas Zahn

Bechsteinfledermaus

In Südbayern sehr selten, jedoch zahlreich im Ebersberger Forst, der auch ihr bedeutendstes, südliches Fortpflanzungsgebiet ist.

© Richard Straub
© Richard Straub

Großes Mausohr

Europäische Fledermaus des Jahres 2024/25. Im Landkreis gibt es mehrere Einzelquartiere von Männchen sowie zwei Wochenstuben. Jagt gerne Laufkäfer. Wohn- und Jagdgebiet können bis zu 17 km voneinander entfernt sein.

© Ralph Sturm
© Ralph Sturm

Kleine Bartfledermaus

Sie ist eine recht häufige und weit verbreitete Art und eine typische Dorffledermaus. Ausflug in früher Dämmerung. Jagt in 1,5-6 m Höhe in Parks, Wiesen, Wald und über Fließgewässern.

© Marcus Bosch
© Marcus Bosch

Wasserfledermaus

Sie jagt Insekten dicht über Gewässern oder fischt Beutetiere mit den Füßen von der Wasseroberfläche. Jagdflug bis in ca. 5 m Höhe. Wurde in Überwinterungshöhlen bis in 60 cm tief im Bodengeröll gefunden.

© Thomas Stephan
© Thomas Stephan

Zweifarbfledermaus

Häufig in Städten, wobei sich im Gegensatz zu anderen Fledermäusen oft große Männ-chengruppen in Spaltenquar-tieren bilden. Einzigartig in Europa mit 4 Zitzen, da bis zu   4 Jungtiere möglich sind (sehr selten - meist 2).

© Ralph Sturm
© Ralph Sturm

Großer Abendsegler

Dämmerungsaktiv. Flughöhen bis 500 m sind nachgewiesen und dadurch die gefährdetste Fledermausart bei Windkraft-anlagen. Der Ebersberger Forst ist ein bedeutendes Über-winterungsgebiet dieser Art.

© Stefan Masur
© Stefan Masur

Zwergfledermaus

Zweitkleinste europäische Fledermausart. Lebt vor-wiegend in Dörfern und Städten. Auffällig sind invasionsartige Einflüge im Spätsommer meist junger Tiere - auch durch gekippte Fenster.

© Hans-Joachim Fünfstück
© Hans-Joachim Fünfstück

Rauhautfledermaus

Ähnelt der Zwergfledermaus und nutzt häufig die Zwischenräume in Brennholzstapeln zum Überwintern. Distanz vom Sommer- zu Winterquartier bis zu 1600 km.

© Ralph Sturm
© Ralph Sturm

Weißrandfledermaus

Sie ist ein Profiteur des Klimawandels und kommt nur in Siedlungen vor. Typisch sind der weiße Flügelhinterrand und die spitzen Schneidezähne. Ausflug erst bei später Dämmerung oder Dunkelheit.

© Andreas Zahn
© Andreas Zahn

Graues Langohr

Das Graue Langohr kommt in Siedlungen vor und ist wärmeliebend. Beide Langohren falten ihre Ohren zum Schutz gegen Austrocknung im Winterschlaf unter die Flügel. Benutzt keine Vogel- oder Fledermauskästen.

© Stefan Masur
© Stefan Masur

Braunes Langohr

Benutzen gerne Nist- oder Fledermauskästen. "Langohren" rufen leise, gleichen dies durch ihre großen "Echoempfänger" aus. Langsamer, aber wendiger Flug. Kurze Distanz zwischen Sommer- und Winterquartier.

© Christian Söder
© Christian Söder

Mopsfledermaus

Name vom Gesichtsausdruck. Fixiert auf Wälder mit viel Alt- und Totholz. Versteckt sich bevorzugt hinter abstehender Rinde. Nimmt auch künstliche Spaltenquartiere an. Rasanter Flieger bis 55 km/h.

© Thomas Stefan
© Thomas Stefan

Mehr Informationen zu den am häufigsten vorkommenden Fledermausarten in Bayern finden Sie hier.